Der Blaue Engel, das älteste Umweltzeichen weltweit, existiert seit 1978 und ist ein Zeichen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Die unabhängige Jury setzt sich aus ehrenamtlichen Mitgliedern aus Umwelt- und Verbraucherverbänden, Handel und Industrie zusammen.

Der Blaue Engel kennzeichnet Produkte und Dienstleistungen, die umweltfreundlicher als vergleichbare, konventionelle Produkte und Dienstleistungen sind. Die bewerteten Produkte reichen heute von Recyclingpapier über Zahnbürsten bis hin zu Bürogeräten.

Der Zeichenvergabe liegt eine ganzheitliche Betrachtung des Produktes zu Grunde. Der wirtschaftliche Rohstoffeinsatz bei der Herstellung und Nutzung, eine lange Lebensdauer sowie eine umweltschonende und nachhaltige Entsorgung werden bei der Produktbeurteilung und -zertifizierung berücksichtigt. So wird beispielsweise Papier gekennzeichnet, welches zu 100 % aus Altpapier besteht und ohne Chemikalienzusatz hergestellt wurde.

Mehr unter: www.blauer-engel.de

Das Gütesiegel der gemeinnützigen Organisation Forest Stewardship Council (FSC) kennzeichnet seit 1993 Produkte, die aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen. Zertifiziert sind Waldgebiete, die nach den Kriterien des FSC ökologisch und sozial verträglich bewirtschaftet werden. Zudem sichert die Produktkettenzertifizierung die Identität der FSC-zertifizierten Produkte über die gesamte Produktkette bis hin zum Endprodukt.

Kriterien, die bei der Zertifizierung der Wälder beachtet werden, sind unter anderem die Einhaltung der Gesetze, die Arbeitnehmerrechte und Arbeitsbedingungen, die Rechte indigener Völker, die Beziehungen zur lokalen Bevölkerung sowie Umweltgüter und Auswirkungen auf die Umwelt.

Derzeit sind etwa 213 Millionen Hektar Wald weltweit nach FSC-Standards zertifiziert (Stand: September 2020).

Das FSC-Siegel wird in drei Stufen unterteilt. Es gibt Die Zertifizierung FSC 100 %, welche eine 100-prozentige Herkunft aus zertifizierten Quellen fordert und sich hauptsächlich auf Vollholzprodukten befindet. Dann gibt es die Zertifizierung FSC Mix, welche einen Mix aus zertifiziertem und nicht-zertifiziertem Wald zulässt. Jedoch muss das Produkt zu mindestens 70 % aus FSC-zertifiziertem oder Recyclingmaterial bestehen. Und als dritte Stufe gibt es noch die Zertifizierung FSC Recycled, die fordert, dass das Produkt zu 100 % aus Altpapier besteht, wovon mindestens 85 % Post-Consumer-Material sein muss.

Mehr unter: www.fsc-deutschland.de

Trägt ein Holz- oder Papierprodukt das PEFC-Siegel, so dient dies als Nachweis dafür, dass die verarbeiteten Rohstoffe aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen stammen. Das „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“ (Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen) existiert seit 1999 und ist ein Waldzertifizierungssystem, nach dessen Standards Waldflächen und Verarbeitungsketten (Dokumentation und Überwachung der Rohstoffquellen und des Materialflusses vom Einkauf bis zum Endprodukt) zertifiziert werden.

Ziel des PEFC-Labels ist es, die Waldbewirtschaftung im Hinblick auf soziale, ökologische und wirtschaftliche Standards zu verbessern. In Deutschland sind bereits zwei Drittel der gesamten Waldfläche PEFC-zertifiziert. Bei der Zertifizierung werden u. a. gesetzliche Forderungen, forstliche Ressourcen, die Gesundheit und Vitalität des Waldes, die biologische Vielfalt in Waldökosystemen sowie die Schutzfunktionen der Wälder berücksichtigt.

Auch beim PEFC-Siegel gibt es zwei Stufen: Produkte, die PEFC zertifiziert sind, haben mindestens einen 70 % PEFC-zertifizierten Materialanteil und weniger als 100 % recycelten Materialanteil. Produkte, die PEFC recycelt sind, bestehen aus 100 % recyceltem Materialanteil.

Mehr unter: www.pefc.de

Mit dem Europäischen Umweltzeichen EU Ecolabel werden Produkte ausgezeichnet, die geringere Umweltauswirkungen als vergleichbare Produkte haben. Nach festgelegten Kriterien wird der gesamte Produktlebenszyklus, von der Gewinnung der Rohstoffe über die Herstellung und Verwendung bis hin zur Entsorgung für die Zertifizierung der Produkte berücksichtigt und beurteilt.

Es können Produkte von Papiertragetaschen über Elektrogeräte bis hin zu Campingplätzen zertifiziert werden. Natürlich gibt es je nach Produktkategorie unterschiedliche Anforderungen. Bei Papierprodukten werden zum Beispiel die Wiederverwertbarkeit, Emissionen in Wasser und Luft sowie die Fasern beurteilt: Stammen die Papierfasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft (zertifiziert nach FSC oder PEFC) oder sind es Rezyklate?

Das EU Ecolabel basiert auf einer EU-Verordnung, existiert seit 1992 und wurde von der Europäischen Kommission eingeführt. In Deutschland wird es im Auftrag des Umweltbundesamtes von der RAL gGmbH vergeben.

Mehr unter: www.eu-ecolabel.de